Pädagogisches Konzept des Kinderhauses

Seit der Gründung bildet die Montessori-Pädagogik die Grundlage des Konzepts des Kinderhauses. Wir möchten das Kind ganzheitlich in seinen Fähigkeiten erkennen und in seinen Fertigkeiten unterstützen. Dies bedeutet, das Kind als Individuum in seiner emotionalen Entwicklung, seiner sozialen Kompetenz und seinen kognitiven Fähigkeiten zu beobachten, es anzuregen, zu beraten und zu fördern. Dem Kind wird Zeit und Raum gegeben, sich selbst und seine Bedürfnisse wahrzunehmen.

Dies geschieht durch einen gleichmäßigen, für das Kind überschaubaren Tagesablauf, die auf das Kind vorbereitete Lernumgebung, das große Angebot an Entwicklungsmaterialen und die Haltung der Montessori-Pädagogin oder des Montessori-Pädagogen.

In der vorbereiteten Lernumgebung ist der Gruppenraum so gestaltet, dass das Kind selbsttätig werden kann. In den Regalen befinden sich Tabletts mit ständig wechselnden Angeboten für unsere Kinder, wie zum Beispiel: Pinzetten-Übungen, Wassergießen, Schütt- Sortierübungen, Übungen zum Löffeln und vielfältige Jahreszeitenangebote zum Falten und schneiden. Zusatzmaterialien wie Bücher, Experimente, Tischspiele, Puzzles und Material zum kreativen Gestalten wecken das Interesse des Kindes. Die Aufgabe der Montessori-Pädagogin oder des Montessori-Pädagogen ist es, dem Kind den Umgang mit der neuen Lernumgebung zu ermöglichen.

Das Kind gewinnt an Sicherheit und hat große Freude, sich variationsreich mit seiner Umgebung damit auseinander zu setzen. Es erlangt und erweitert in Verbindung mit anderen seine sozialen Kompetenzen und kann diese im täglichen Miteinander leben.

Die Bewegung spielt eine zentrale Rolle im Gruppenalltag. Montessori-Entwicklungsmaterialien berücksichtigen und fördern den Wunsch des Kindes nach Bewegung. Es kann sich dabei am Tisch oder auf der Bodenfläche beschäftigen. Dabei lernt das Kind seine Koordination zunehmend zu verfeinern, willentlich zu steuern und seine Bewegungen genauer wahrzunehmen. Grob- und Feinmotorik werden geschult.

Alle Gruppen benutzen täglich das Außengelände des Kinderhauses, den Spielflur, die Differenzierungsräume und die Terrassen. Darüber hinaus hat jede Gruppe einen Turntag, an dem altersspezifisch in Kleingruppen der Bewegung Ausdruck verliehen und Raum gegeben wird. Zusätzlich leitet der Montessori-Pädagoge, die Montessori-Pädagogin zu Gemeinschaftsaktivitäten an, die im Rahmen des Bewegungsangebots das Wirgefühl sowie die Hilfsbereitschaft der Kinder unterstützen und fördern.

Die Aufgabe eines Montessori-Pädagogen bzw. einer Pädagogin ist es, die Kinder zu befähigen, sich in vielen Situationen selbst mit den Materialien zu beschäftigen und sich gleichzeitig mit anderen Kindern auseinanderzusetzen.

Die Bitte der Kinder an die Erwachsenen lautet nach Montessori: ,,Hilf mir, es selbst zu tun.“ Diese nicht-direktive Methode führt dazu, das Kind in seiner Einzigartigkeit wahrzunehmen und gezielte Begleitung zu bieten, um geeignete Aufgaben vorschlagen zu können. Eine professionelle und tägliche Beobachtung auf das Kind ist die Voraussetzung für unsere pädagogische Arbeit. Es werden alle Kinder als Persönlichkeit gesehen!

Wesentliche Grundlage für das Gelingen unserer pädagogischen Arbeit zum Wohl des Kindes ist das Vertrauen und die Wertschätzung zwischen Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen. Daher legen wir großen Wert auf eine kooperative Zusammenarbeit zwischen dem Elternhaus und uns.

Einmal im Jahr werden am Tag der offenen Tür unsere Pädagogik, unser Team und unsere Räumlichkeiten vorgestellt.

Unser Ziel ist es, die Kinder auf dem Weg des Lebens zu begleiten. Wir ermutigen sie, Menschen und Dinge immer wieder neu zu entdecken, eigene Standpunkte zu vertreten und Meinungen zu äußern, um in Freiheit und Verantwortung zu leben.