Seit Ende Mai kann man alle zwei Wochen drei bis vier fleißige Schüler*innen der (wegen Corona pausierten) Forscher-AG nach dem Unterricht auf dem Schulhof in Nieder-Erlenbach beobachten, wie sie sechs junge Bäume (Linden und Felsenbirnen) mit je 10 wäscheklammerartigen Clips ausstatten – was soll das denn geben??
Sie helfen bei einem spannenden Citizen-Science-Projekt des Senckenberg-Institutes und des Grünflächenamtes mit, über das auch schon in der Presse berichtet wurde: Die Clips schattieren für eine halbe Stunde einen kleinen Bereich des Blattes. Genau an dieser Stelle wird im Anschluss mittels eines Lichtimpulses die Photosyntheseaktivität durch ein spezielles Messgerät erfasst. Ein zweites Messgerät kommt zum Einsatz, um den Chlorophyllgehalt der entsprechenden Blätter zu messen.
Die Mittelwerte beider Messreihen werden in ein Tablet übertragen, welches mit einer speziellen Software diese Werte mit Referenzwerten gesunder und ungestresster Bäume derselben Art vergleicht.
Als Ergebnis erhalten die jungen Forscher direkt eine detaillierte Darstellung der Vitalität und des Stresses der betreffenden Bäume.
Wie man sehen kann, ging es an diesem heißen Tag Ende Juni den Bäumen 3 und 6 sehr schlecht, sie zeigten eine geringe Photosynthese-Effizienz und vor allem
Baum 6 litt unter erheblichem Stress.
Die Werte der anderen Bäume waren dagegen größtenteils im „grünen Bereich“.
Ausgestattet mit diesem Wissen, konnten wir rasch eingreifen und den gestressten Bäumen mit einigen Kannen Wasser helfen.
Falls Sie sich also über das etwas feuchte, kühle und regnerische Wetter in diesem Sommer ärgern sollten: Denken Sie an die Stadtbäume, die in den vergangenen Jahren unter der Trockenheit leiden mussten und die sich jetzt etwas erholen können – vielleicht hebt dies ein wenig die Stimmung
Die Forscher-AG