Wann haben Sie das letzte Mal einen handgeschriebenen Papierbrief erhalten? Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a haben gerade diese “uralte” Form der Kommunikation erlebt, die heute scherzhaft auch als Snail Mail bekannt ist. Die 24 Briefe kamen aus der Auburn Elementary School in Kansas, USA, von einer fünften Klasse, die in ihren Briefen über ihre Lieblingstiere, -sportarten und -fächer berichteten und Fragen über Deutschland stellten.
Einen Brief schreiben, das mag erst einmal einfach klingen. Aber unsere Schulkinder haben fleißig gearbeitet und formuliert. Mehrere Herausforderungen waren zu bewältigen: Ideen zum Inhalt, Formatierung und Formalitäten, erste Entwürfe, eine ansprechende Ästhetik … und das alles auf Englisch! Moderiert von Frau Svetlana Judt und Herrn Dr. Dago Schelin durchliefen die Texte die ein oder andere Korrekturschleife: “Check your subject-verb agreement”, “Well done, but how about writing a bit more?”, “Yes, you can mention your dog as part of your family”.
Dieses Pen Pal Projekt ist eine Gelegenheit für realitätsnahe Pädagogik, in der Schreiben mit einem direkten Zweck geübt wird. Die Erfahrung ist interdisziplinär. Die Schülerinnen und Schüler denken über ihre eigene Anna-Schmidt-Schule und ihr Leben als Lernende nach. Es ist sicherlich auch interkulturell. Den Montessori-Wurzeln der Klasse folgend, sind die Übungen greifbar – ja sogar analog. Wenn man will, ist es sogar eine kleine praktische Kritik am Tech-Hype und an der zuweilen Flüchtigkeit der Interaktion in sozialen Medien.
Zurzeit arbeiten die Kids an ihren Antwortschreiben – nicht nur in Briefform! Dem Schneckenposttempo entsprechend, wurden Kassettenrekorder besorgt, mit dem die Kinder ihre Gedanken, Gedichte, Geschichten und einige Mini-Deutsch-Lektionen für die amerikanischen Freunde aufnehmen werden.
Abgesehen davon, dass es sich um eine Aktivität handelt, die das Englisch der Schreibenden bereichert und verbessert, macht es auch noch eine Menge Spaß.