Bereits im Juni hatten wir Besuch im Unterricht – ganz ohne Anreise, dafür leider auch ohne Bild: Mehrere Wissenschaftler aus dem Bereich KI (im weiteren Sinne, also nicht nur Informatiker) standen uns für einen Live-Chat zur Verfügung. Vermittelt hat das Ganze die Aktion “I’m a scientist – get me out of here!”, die wiederum ein Projekt von “Wissenschaft im Dialog” ist, einer Organisation für Wissenschaftskommunikation in Deutschland. Mit dabei waren neben dem Informatikkurs von Herrn Fronius ein Chat-Moderator von “I’m a scientist” und die folgenden Wissenschaftler:
- Ruben Ruiz Torrubiano – Professor für Künstliche Intelligenz an der IMC FH Krems in Österreich
- Philipp Wicke – Forscher und Dozent an der LMU in München im Bereich Sprache und Kreativität
- Karsten Weber – Professor für Technikfolgenabschätzung für KI-gestützte Mobilität an der OTH Regensburg
Der Chat drehte sich vor allem um folgende Themen, wobei das Gespräch durch die vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler an gleich mehrere Experten teilweise chaotisch wurde, aber trotzdem informativ blieb:
- Welche Folgen hat KI für unsere aktuelle und zukünftige Berufswelt? Zunehmende Automatisierung kann Berufsbilder verschwinden lassen, aber auch Menschen Freiraum für neue Tätigkeiten geben. Und nicht jede Aufgabe lässt sich gleich gut an eine KI auslagern.
- Welchen Einfluss haben Quantencomputer auf die Verbesserung von KI? Karsten erklärte, dass Quantencomputer derzeit noch im Experimentierstadium seien und für Kl wahrscheinlich vorerst keine bedeutende Rolle spielen würden. Ruben ergänzte, dass Quantencomputer für andere Problemlösungen besser geeignet seien.
- Kann KI auch im Bereich Fertigung einen Nutzen bringen? Philipp und Karsten waren sich einig, dass KI auch in solchen Bereichen indirekt helfen könne, beispielsweise bei der Steuerung von Industrierobotern oder der Optimierung von Ressourcen und Arbeitszeit.
- Welche Auswirkungen hat KI auf Kreativberufe? Design und Bild-/Videogenerierung sind bereits möglich. Philipp erklärte, dass er selbst im Bereich Kl und Kunst geforscht habe und betonte, dass es einen Wandel geben wird, bei dem einfache Aufgaben automatisiert werden, und dass Künstler neue Wege finden müssen, um sich kreativ auszudrücken
Der Chat zeigte, dass KI ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten hat und sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Das Format und die Zeit ließen leider keine in die Tiefe gehenden Diskussionen zu, erste Fragen ließen sich aber klären und vorhandenes Interesse mit neuen Informationen füttern. Und da es bei einem Format, das sich namentlich bei “Ich bin ein Star…” bedient, natürlich ein Voting geben musste, gab es nach vielen solcher Chats sogar einen Sieger: Karsten, der auch uns zu Fragen der Folgen von KI-Einsatz überzeugt hat, erhielt die meisten Teilnehmer*innenstimmen und einen Förderbeitrag für ein Projekt zur Wissenschaftskommunikation (https://t1p.de/sen06).
Übrigens: Wer mit der eigenen Klasse einen solchen Chat erleben möchte, sollte die “I’m a scientist”-Seite im Auge behalten, denn die nächste Runde zu einem aktuellen Thema kommt bestimmt (etwa zu KI Ende September): https://imascientist.de