Für eine Kultur des Friedens

UNESCO-Projektschule

Seit 1979 ist die Anna-Schmidt-Schule eine UNESCO-Projektschule und wirkt seitdem aktiv im Netzwerk der deutschen UNESCO-Projektschulen mit und profitiert zugleich von diesem. Die Lehrkräfte der Anna-Schmidt-Schule und die Mitglieder des Schulverein Anna Schmidt e. V. engagieren sich für eine Bildung, die es den jungen Menschen ermöglicht, ihre individuelle Persönlichkeit zu entfalten und in einer pluralistischen, kulturell vielfältigen und nachhaltigen Welt ein erfülltes Leben zu führen. Deshalb ist der UNESCO-Gedanke ein zentraler Bestandteil der pädagogischen Tätigkeit an der Anna-Schmidt-Schule.

UNESCO-Projekt-Schulen

„versuchen, die Ziele der UNESCO mit ihren Mitteln zu verwirklichen. Im Bewusstsein der einen Welt setzen sie sich für eine Kultur des Friedens ein: Umsetzung der Menschenrechte, Bekämpfung der Armut und des Elends, Schutz der Umwelt und Toleranz gegenüber anderen“

(aus den Grundsätzen der UNESCO-Projekt-Schulen).

Alle Mitglieder der Schule sehen die Ziele der UNESCO-Projekt-Schulen als einen pädagogischen Grundpfeiler ihres Arbeitens und unterstützen diese engagiert. So kommt dem interkulturellen Lernen ein besonderer Stellenwert zu, was Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen, Sachkompetenz, solide Fremdsprachenkenntnisse und den sicheren Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln voraussetzt. Eine weitere zentrale Rolle spielt die Aufgabe zur Erziehung zum ökologisch verantwortungsvollen Handeln. Dieser wird im Rahmen der UNESCO-Arbeit beispielsweise durch die Thematisierung der Relevanz von Nachhaltigkeit und konkreter Umsetzung Rechnung getragen.

Der komplexe UNESCO-Gedanke wird an der Anna-Schmidt-Schule von jedem Fachunterricht inhaltlich wie organisatorisch mitgetragen. Innovative Lernformen, Projekttage und -wochen, fächerübergreifender Unterricht, themengebundene Schülerfahrten und Austauschprogramme nehmen dadurch zunehmend einen festen Platz im schulischen Leben ein.

Übersicht über einige derzeitige Aktivitäten an der Anna-Schmidt-Schule:

  • Kulturprojekt „Memoire de l´Avenir“ mit französischen, israelischen, palästinensischen, türkischen und deutschen Partnerschulen, das sich dem Thema der interkulturellen Verstärkung widmet und jedes Jahr in einer gemeinsamen Ausstellung in Paris die Teilnehmer zusammenführt.
  • Sprachreisen im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts der 2. Fremdsprachen Spanisch und Latein, im Austausch des Faches Französisch.
  • Afrika-Projekt (Grundschule) zugunsten unserer Partnerschule Ilmissigiyo in Kenia
  • Abhaya Student Schelter (Kinderzentrum) – Projekt gegen Kinderarbeit in Coimbatore in Indien, bei dem die Schülerschaft der ASS zusammen mit der Karl Kübel-Stiftung benachteiligten Kindern, insb. aus Familien, die von HIV/AIDS betroffen sind, Zugang zu Bildung und ganzheitlicher Förderung ermöglicht
  • Arbeitsgemeinschaft „Model United Nations“ (MUN) an beiden Standorten
  • Diverse Projekte zur Nachhaltigkeit und Umwelterziehung im Unterricht
  • AGs und Wahlpflichtunterricht

Die Anna-Schmidt-Schule pflegt seit 2006 mit Unterstützung der gemeinnützigen Organisation „PROBONO Schulpartnerschaften für eine Welt e. V.“ im Rahmen des UNESCO-Projektschulprogramms eine langfristige Schulpartnerschaft mit der Ilmissigiyo Primary School in Kenia, einer öffentlichen Grundschule mit rund 400 Schülerinnen und Schülern zwischen fünf und 16 Jahren. Das Projekt dient der Vor- und Grundschularbeit in einem außeralltäglichen Rahmen.

Ilmissigiyo ist eine Siedlung der Massai und liegt im Süden Kenias in einer abgelegenen und dünn besiedelten Region in der Nähe des Kilimandscharo. Die Bevölkerung dort ist sehr arm und lebt größtenteils von Landwirtschaft und Viehhaltung. Die Schule des Dorfes bestand bis 2009 aus einem windschiefen Bretterbau, bei dem man zwischen den Brettern nach außen schauen konnte. Hier versuchte man, trotz der ungünstigen Bedingungen einen Schulbetrieb für die jungen Massai zu betreiben.

Ziel der Schulpartnerschaft ist es, die Lernbedingungen und Bildungschancen der kenianischen Kinder und Jugendlichen zu erhöhen und zugleich das soziale Engagement und globale Lernen zu fördern. Trommelworkshops, Benefizlaufe, Basare, Musicals mit Afrikabezug – regelmäßig findet ein Projektaustausch zwischen der Anna-Schmidt-Schule und der Illmissigiyo Primary School statt, bei dem sich insbesondere das Montessori-Kinderhaus und die Montessori-Grundschule einbringen. So wurden beispielsweise ein Memoryspiel mit Fotos von beiden Schulen kreiert, Baumwolltaschen mit kenianischen Motiven dekoriert oder ein Heft mit Pausenhofspielen aus Deutschland und Kenia entworfen. Die Projektideen sind vielfältig und oftmals mit Spendenaktionen verbunden.

Durch das Engagement der Anna-Schmidt-Schule und ihrer Schulgemeinschaft und mit Unterstützung von „PROBONO“ konnten seitdem ein Schulgebäude aus Stein mit drei Klassenzimmern sowie ein Toilettenhaus mit fließendem Wasser errichtet werden.

VIKASANA heißt „wachsen“ – und ist gleichzeitig eine Organisation in Indien, für die sich die Anna-Schmidt-Schule von 2005 bis 2023 engagierte. Zusammen mit der Karl-Kübel-Stiftung in Bensheim unterstützte unsere Schule das Bridge-School-Projekt Vikasana in Chattanahalli (Karnataka) in Indien. Ehemaligen Kinderarbeitern wurde der Weg zu einer Schulbildung ermöglicht. Neben der ständig notwendigen Finanzierung von Schulkleidung, Stiften, Heften und der Versorgung mit Nahrungsmitteln ermöglichte der regelmäßige Beitrag ebenso das erste große Gebäude der Schule in Chattanahalli, dem noch eine Aufstockung folgte. Auch die begehrten Fahrräder ebenso wie ein Computer konnten angeschafft werden.

Auch Kunst ist ein Verbindungsglied zwischen verschiedenen Kulturen. Im Rahmen des internationalen Kulturprojekts „Memory of the Future“ arbeiten regelmäßig Schülerinnen und Schüler mit Altersgenossen aus Palästina, Israel, der Türkei und Frankreich, um gemeinsam Projekte zu den Themen Identität, Toleranz, Herkunft, Geschlechterrolle und Koexistenz künstlerisch zu gestalten. Auf diesem Wege entsteht jedes Jahr in Paris eine internationale, viel beachtete Ausstellung. Dies ist auch eine Art, Völkerverständigung zu leben und zu entwickeln, durch die Besinnung auf die gemeinsamen Wurzeln die Zukunft zu planen.