Molekularküche

Gymnasien, MINT
Fusion-Pizza aus chemischen & heimischen Elementen

Im letzten Schulhalbjahr der Abiturientinnen und Abiturienten aus dem Q4 Chemie-Grund- und Leistungskurs von Herrn Richter steht nochmal ein besonderes Event bevor: Im Rahmen eines Schülerversuchs aus der Unterrichtseinheit Lebensmittelchemie wird eine molekulare Pizza entwickelt, gebacken und verkostet.

Beim Event, dessen Vorbereitung und Besprechung schon eine Woche vorher im Chemie-Unterricht angesetzt hat, handelt es sich um eine Online-Versammlung des Kurses, bei welcher Lehrer, Schülerinnen und Schüler, alleine oder in Kleingruppen zusammengetroffen und sich aus der heimischen Küche über das Einwählen über Teams in einer Videokonferenz versammelt haben. Befolgt wurde ein ausgehändigtes detailliertes Rezept, jedoch mit einem chemischen Twist: Es handelt sich dabei nämlich nicht um eine übliche Pizza vom Italiener, sondern um eine molekulare Pizza, bei welcher das chemische Verfahren der Gelifikation zur Anwendung kommt. So werden zu der üblichen Tomaten-Pizzasauce zusätzlich kleine Mengen bekannter Geliermittel wie Gelatine und Agar-Agar hinzugegeben und anschließend als gelierte Pizzasauce heruntergekühlt.

Gegensätzlich eines üblichen Pizza-Rezepts werden Pizza-Boden und Pizza-Sauce voneinander getrennt zubereitet und erst zum Ende des Backvorgangs mit Toppings nach Belieben zu einer vervollständigten molekularen Pizza zusammengestellt. Bei der Abschließenden Verkostung werden nicht nur die molekularen Pizzen unter die Lupe gezogen, sondern auch die zwei unterschiedlichen Pizzasaucen (Gelatine & Agar-Agar) genau miteinander verglichen, wobei für jede texturgebende Substanz ein Steckbrief mit unterschiedlichsten chemischen Eigenschaften wie Hitzestabilität und Säureempfindlichkeit angefertigt wird. Der praktische Teil wird im Anschluss noch durch einen theoretischen Abschnitt gestützt, bei welchem Schülerinnen, Schüler und Lehrer die festgehaltenen Ergebnisse aus der molekularen Küche besprechen und die Resultate mit Prinzipien aus der Lebensmittelchemie in Verbindung setzen, um die Funktionsweise von Texturgebern, also von Verdickungs- und Geliermitteln, grundlegend zu verstehen.

Angela (Anqi) Li, Q4

Vorheriger Beitrag
Another successful English Debating club trip to Stuttgart
Nächster Beitrag
Preisverleihung der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG) 2025