Am 27. März 2025 hatte unser Wahlpflichtunterricht NaWi der Anna-Schmidt-Schule Nieder-Erlenbach die besondere Gelegenheit, das Schülerlabor der Goethe-Universität auf dem Campus-Riedberg zu besuchen. Unser Tagesausflug stand ganz im Zeichen des Themas Blut – ein faszinierendes Gebiet der Biologie, das uns tiefere Einblicke in die Zusammensetzung und Funktion dieses lebenswichtigen Stoffes ermöglichte.
Ankunft und Einführung
Nach unserer Ankunft am Morgen wurden wir herzlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität empfangen. Uns wurde zunächst ein kurzer Überblick über die Goethe-Universität gegeben. Unser Ansprechpartner für diesen Tag war ein ehemaliger Lehrer, der nun dort im Schülerlabor arbeitet.
Nach dieser spannenden Einführung begann unser eigentlicher Workshop. Zunächst erhielten wir eine theoretische Einführung in die grundlegenden Bestandteile des Blutes. Wir lernten, dass Blut nicht nur aus der roten Flüssigkeit besteht, die wir mit bloßem Auge sehen können, sondern aus verschiedenen Zelltypen, die jeweils wichtige Aufgaben erfüllen. Besonders im Fokus standen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die für den Sauerstofftransport im Körper zuständig sind, sowie die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen und den Körper vor Krankheitserregern schützen. Zusätzlich wurden uns noch die Blutplättchen (Thrombozyten) und das Plasma, der flüssige Bestandteil des Blutes, vorgestellt.
Experimente im Labor
Nach der Theorie wurde es richtig spannend: Wir durften selbst ins Labor gehen und praktische Erfahrungen sammeln. Zunächst schlüpften wir alle in weiße Laborkittel – ein echtes Forschergefühl! Anschließend arbeiteten wir mit Schweineblut, um die roten Blutkörperchen unter dem Mikroskop zu untersuchen. Es war beeindruckend zu sehen, wie deutlich die kleinen runden Zellen sichtbar wurden.
Doch damit nicht genug: In einem weiteren Versuch färbten wir das Blut mit Methylenblau, um die weißen Blutkörperchen besser erkennen zu können. Diese sind normalerweise schwerer sichtbar als die roten Blutkörperchen, aber durch die Färbung konnten wir sie deutlich unterscheiden. Besonders spannend war es, die Unterschiede zwischen den Zelltypen zu entdecken – zum Beispiel, dass die weißen Blutkörperchen viel größer sind und einen Zellkern besitzen, während die roten Blutkörperchen diesen nicht haben.
Wir sollten zusätzlich die Anzahl der weißen Blutkörperchen in der Probe zählen. Dazu haben wir uns ¼ des Schweinebluts unter dem Mikroskop angeguckt und mithilfe eines Zählgerätes die Anzahl der Leukozyten bestimmt.
Mittagspause und digitale Vertiefung
Nach den praktischen Experimenten hatten wir eine Mittagspause, die wir in der Cafeteria der Universität verbringen durften. Dort konnten wir uns entspannen, etwas essen und unsere Eindrücke austauschen.
Gestärkt ging es dann weiter mit einer digitalen Vertiefung des Themas. An Computern konnten wir noch detaillierter nachverfolgen, welche Funktionen die roten und weißen Blutkörperchen im Körper erfüllen. Besonders interessant war auch der Abschnitt zu verschiedenen Blutkrankheiten. Wir lernten mehr über Erkrankungen wie Malaria, die durch Parasiten übertragen wird und die roten Blutkörperchen befällt, sowie über Leukämie, eine Form von Blutkrebs, bei der sich die weißen Blutkörperchen unkontrolliert vermehren. Diese neuen Informationen halfen uns, die Bedeutung der Blutforschung und die Auswirkungen von Krankheiten auf den Körper besser zu verstehen.
Fazit
Unser Besuch im Schülerlabor der Goethe-Universität war eine einmalige Erfahrung. Besonders faszinierend war es, dass wir selbst experimentieren durften – etwas, das im normalen Schulunterricht oft nicht möglich ist. Die Möglichkeit, Blut unter dem Mikroskop zu untersuchen, eigene Versuche durchzuführen und an Computern tiefere Einblicke in das Thema zu gewinnen, hat uns das Wissen viel anschaulicher vermittelt als es ein Lehrbuch je könnte.
Wir danken der Goethe-Universität Frankfurt herzlich für diese tolle Gelegenheit und den spannenden Tag. Es war eine Erfahrung, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, und viele von uns hat sie noch neugieriger auf die Welt der Biologie gemacht!
Für den NaWi-Kurs: Lana Dürrwang