Gedenkveranstaltung des Geschichts-LKs zum 80. Jahrestag des Kriegsendes

Allgemein, Gymnasien
Die Geschichte der Anna-Schmidt-Schule während des Nationalsozialismus - Vortrag von Ingrid Fuchs

Am 8. Mai 2025 jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zum 80. Mal. Anlässlich dieses bedeutenden historischen Datums veranstaltete die Geschichts-Fachschaft der Anna-Schmidt-Schule eine eindrucksvolle Gedenkveranstaltung, die sowohl informativ als auch bewegend war.

Die Veranstaltung begann mit einem Galeriegang, bei dem die Schülerinnen und Schüler verschiedene Themen rund um den Zweiten Weltkrieg präsentierten. Dazu gehörten unter anderem die Bombardierung von Frankfurt am Main, die Geschichte des Komponisten Karl Amadeus Hartmann sowie die Nürnberger Prozesse. In kleinen Teams referierten die Schülerinnen und Schüler über ihre jeweiligen Themen und ermöglichten ihren Mitschülerinnen und Mitschülern einen tiefen Einblick in die vielschichtigen Aspekte dieser dunklen Zeit der Geschichte.

Im zweiten Teil der Veranstaltung trat die ehemalige Geschichtslehrerin Ingrid Fuchs ans Rednerpult, um die bewegende und herausragende Geschichte der Anna-Schmidt-Schule während des Nationalsozialismus zu erzählen. Frau Fuchs, die nach ihrer aktiven Schulkarriere an der Anna-Schmidt-Schule für ihr Buch „Wir haben keinerlei Kompromisse geschlossen – Käthe Heisterbergk und die private Anna-Schmidt-Schule in Frankfurt während der Zeit des Nationalsozialismus“ intensiv zu diesem Thema recherchiert hat, berichtete von der damaligen Schulleiterin Käthe Heisterbergk, die auch als „Die Rex“ bekannt war. Heisterbergk leitete die Schule seit Ende der 1920er Jahre und schaffte es, trotz des herrschenden Zeitgeists eine Schule zu führen, die jüdischen Mädchen bis Kriegsende offenstand. Dies war eine außergewöhnliche Leistung in der Frankfurter Schullandschaft jener Zeit.

Frau Fuchs erläuterte, dass die Zahl der jüdischen Schülerinnen sogar während des NS-Regimes zunahm, was die bemerkenswerte Haltung der Schulleiterin unterstreicht. Statt nationalsozialistischer Gebräuche wurden eigene Schulrituale gepflegt, wie etwa die Verwendung der Schuleule auf einer eigenen Schulflagge anstelle des Hakenkreuzes.

In ihrem Fazit betonte Frau Fuchs, dass es auch in dunklen Zeiten Spielräume gab, die es zu erkennen und zu nutzen galt. Sie ermutigte die Anwesenden, stolz auf eine Schule mit solch einer bemerkenswerten Geschichte zu sein.

Die Gedenkveranstaltung war nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf, die Werte von Toleranz und Menschlichkeit zu bewahren. Der 8. Mai 2025 erinnert uns daran, dass die Lehren aus der Geschichte lebendig gehalten werden müssen, um eine friedliche Zukunft zu gestalten.

Die Gedenkveranstaltung wird in der kommenden Woche, am 14.5., nochmals für die E-Phase stattfinden.

 

Ingrid Fuchs: „‚Wir haben keinerlei Kompromisse geschlossen‘ – Käthe Heisterbergk und die private Anna-Schmidt-Schule in Frankfurt während der Zeit des Nationalsozialismus“

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